E-Bike-Verkäufe legen nochmals deutlich zu
(SFZ) 2016 wurden in der Schweiz 324’581 neue Velos verkauft. Fast jedes vierte davon ist ein E-Bike. Total fanden 75’665 Velos mit Elektromotor ihre Käuferinnen und Käufer, im Vergleich zu 2015 ein Plus von 14 %. Das normale Mountainbike verlor leicht an Terrain, massiv zulegen konnten – wenn auch eher im Nischensegment – Spezialvelos wie Lastenvelos, Tandems etc.
Das E-Velo hat sich als Massenverkehrsmittel im Verkehrsdschungel und Freizeit-Bereich längst etabliert. Auf Schweizer Strassen sind über 400’000 E-Bikes im Einsatz, ein Boomende ist nicht absehbar. Anders als beim teuren E-Auto stimmt beim E-Bike das Verhältnis von Reichweite, Nutzen und Kosten. Käuferinnen und Käufer schätzen den leisen, unterhaltsarmen und zuverlässigen E-Antrieb. In ein bis zwei Jahren dürfte das E-Citybike das normale Citybike in der Käufergunst überholen. Auch die E-Mountainbikes erklimmen absatzmässig steiles Terrain. 20’761 Stück wurden 2016 verkauft, 36 % mehr als im Vorjahr. Interessant: 78 % der E-Bike Käufer entschieden sich für ein 25 km/h Bike, 22 % für die schnellere 45 km/h Version. City Segment ebenfalls gut in FahrtDer Bereich der normalen, motorlosen Freizeit- und Alltagsvelos mit Vollausrüstung – Citybikes, Juniorbikes und Spezialbikes, alle mit Licht, Gepäckträger, Schutzblechen etc. – konnte um 5’859 auf total 91’788 Einheiten zulegen. Besonders die Juniorbikes und Spezialvelos (Lastenvelos, Faltvelos etc.) fanden mehr Käufer. Sport Segment: Mountainbike mit 27.5 Zoll Rädern am beliebtestenBei den Mountainbikes entschieden sich 54’202 BikerInnen für die mittlere der drei Radgrössen 26 Zoll, 27.5 Zoll und 29 Zoll. 30’492 wählten die 29 Zoll Version und nur 17’957 die kleinen 26 Zoll Räder. Total wurden 102’651 Mountainbikes (ohne E-Mounties) verkauft, das sind 8.5 % weniger als 2015. Mit 15’512 verkauften Einheiten fährt das Strassenrennvelo ganz knapp im Wind-schatten des letztjährigen Verkaufserfolgs (15’816 Stück). Interessanter Trend: Viele Hobby-Mountainbiker steigen für Trainingsfahrten nicht nur aufs Mounti, sondern auch aufs Rennrad – und umgekehrt.
Einmal mehr sind die E-Bikes die Überflieger im Velogeschäft. Zunehmende Verkehrsdichte in den Städten und Agglomerationen dürften diesem Zweiradsegment auch künftig Zuwachsraten bescheren. Das Citybike hält tapfer seinen Kurs und spricht vor allem Käufer aus Regionen mit wenig oder nur geringen Steigungen an. Das normale, motorlose Mountainbike verkauft sich nach wie vor gut, sieht sich jedoch zunehmend vom Elektro-Mountainbike bedrängt. Wetter und Kaufkraft werden auch 2017 entscheiden, wohin die Veloreise künftig geht. Die Branche ist optimistisch.
4. März 2017