Starker Velo-Fachhandel
(SFZ) Im Jahre 2002 wurden in der Schweiz 356’000 Velos verkauft. Davon entfielen rund 75’000 auf die nicht detailliert erfassten Kategorien „Kids- und Spielwarenvelos“ mit kleinen Rahmengrössen sowie 18’000 auf private Importe oder Occasionsverkäufe. Der effektiv erfasste Markt betrug 263’000 neue Fahrräder, davon entfielen 193’000 Stück auf den Fachhandel und 70’000 auf die Grossverteiler/Discounter und Sporthandelsketten. Der Fach-handel ist damit in der Schweiz mit einem Marktanteil von 73% europäische Spitze. Die Stärke der rund 1000 aktiven, meist kleineren Fachgeschäfte: Marken- und Typenvielfalt, Kompetenz im Verkaufs- und Servicebereich.
Herr und Frau Schweizer haben Vertrauen zum Velo-Fachhändler: 2002 holten sich drei Viertel aller KäuferInnen ihr neues Bike im Fachgeschäft. Vor allem in der “Oberklasse” setzten die Velofans auf das im Fachgeschäft gebotene Know-how, die guten Service-Leistungen und die attraktive Auswahl. Der qualitätsbewusste Kunde ist bereit, für ein gutes Bike tiefer ins Portmonee zu langen: Gross-verteiler/Discounter und Sportfachmärkte hingegen locken mit ihren Eigenmarken vor allem mit günstigen Verkaufspreisen. Nachdem Hersteller wie Tigra, Cilo und Villiger im letzten Jahr die Produktion in der Schweiz einstellten, wird sich die Produktion von Schweizer Velos bei ca. 30’000-35’000 Stück stabilisieren. Die Hersteller setzen dabei auf eine flexible Montage von hochwertigen Modellen, welche wiederum ausschliesslich über den Fachhandel angeboten werden.
Schweizer sind sportlich unterwegs
Rund 56% oder 147’000 Stück der Velos wurden für die Verwendung im sportlichen Bereich abgesetzt. Es sind dies Mountain-Bikes sowie Cross- und Rennvelos, welche vor allem als Hobby- und Freizeitgeräte für die Fitness genutzt werden. Die anderen rund 116’000 verkauften Velos – zusammengefasst unter dem Begriff «Velos mit Vollausrüstung» (Licht, Gepäckträger, Kettenschutz etc.) – werden vor allem im Alltagsverkehr genutzt. Die Velobranche wird auch in Zukunft auf den qualitätsbewussten Konsumenten zählen. Mit ihrem fast vollständigen Auftritt an der Fahrrad- und Motorrad-Ausstellung «2-Rad» vom 19. bis 24. Februar in der Messe Zürich startet sie hoffnungsvoll in die Saison 2003. Mit periodisch durchgeführten, europaweit einzigartigen Ausbildungslehrgängen für ihre Fachhändler setzt sie zudem neue, konsumentenfreundliche Akzente im technischen und im Servicebereich. Ob die Saison 2003 ein guter Velo-Jahrgang wird, hängt von wirtschaftlichen, technischen und politischen Faktoren ab. Wie immer in der Zunft des luftigen Zweiradvergnügens dürfte dabei Petrus mit seinen Wetterlaunen das Zünglein an der Waage spielen.
6. März 2003