Schweizer E-Bike-Verkäufe weiter auf Rekordkurs

2017 war ein gutes Velojahr. 338`000 Fahrräder und Pedelecs (ohne Kinderspielvelos) wurden in der Schweiz verkauft. Das sind 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit knapp 90`000 Fahrzeugen erreichten die E-Bikes einen neuen Verkaufsrekord. Der Zuwachs betrug 16,3 Prozent.

(SFVE) Bedingt durch das schöne und warme Wetter im Frühling kündigte sich 2017 früh ein gutes Velojahr an. Nun liegen die Zahlen des Branchenverbandes velosuisse vor, die bei den einheimischen Importeuren, Grossverteilern und Fachmärkten erhoben wurden. Sie weisen insgesamt rund 338000 verkaufte Fahrräder und E-Bikes aus. Gegenüber dem zu Beginn meteorologisch nicht so schönen Vorjahr entspricht das einem deutlichen Plus von 4,2 Prozent. Grosser Gewinner ist einmal mehr das E-Bike, das bereits von 2015 auf 2016 in Stückzahlen ein sattes Verkaufsplus von 14,1 Prozent erreicht hatte. Diesmal beträgt die Steigerung sogar 16,3 Prozent. Das entspricht einem neuen Verkaufsrekord von knapp 90`000 Stück. Mit anderen Worten: Jedes vierte in der Schweiz verkaufte Fahrrad verfügt bereits über einen Elektrozusatzantrieb – Tendenz steigend.

Überflieger bleiben die E-Mountainbikes, die das zweite Jahr in Folge gleich um mehr als einen Drittel zulegen konnten auf knapp 29`000 Stück (+38.3%). Auch in den Nischen verhelfen Elektromotoren offenbar zu neuem Schwung. Rund 400 Cargobikes wurden im Vorjahr an den Mann oder die Frau gebracht. Das ist erfreulich, denn Lastenvelos ersetzen in der Agglomeration meist ein Auto. Verantwortlich für den Wachstumsimpuls dürften dabei neben grossen Fortschritten bei Handling, Design und Technik auch Förderprogramme wie carvelo2go sein.

Auch Sportfahrräder sind gefragt

Die Verkäufe der reinen Muskelfahrräder im Sport-Segment (ohne Licht, Schutzbleche und Gepäckträger) stiegen nach mehrjährigem Rückgang erstmals wieder um drei Prozent an. Zur Hauptsache ist das Wachstum auf Kinder- und Jugendfahrräder mit den Radgrössen 20- bis 24-Zoll inkl. Freestyle-Bikes zurückzuführen, deren Absatz markant um 22,7 Prozent angestiegen ist. Bei den Mountainbikes büssten die beiden Modellgruppen mit 26-Zoll- und 27,5-Zoll-Rädern etwas an Terrain ein (-7% bzw. -2,3%). Bikes mit 29-Zoll-Rädern legten dagegen leicht zu (+3,9%). Stabil blieben die Verkäufe von Rennvelos, wogegen die der Radquervelos leicht zurückgingen (-2,1%). Erfreulich ist dafür, dass sich auch im Rennradbereich die sichereren Scheibenbremsen zunehmend durchsetzen. Knapp 30 Prozent der neuen Rennräder bremsen nicht mehr an der Felge. Das Segment Freizeit und Alltag (mit Licht, Schutzbleche und Gepäckträger) bekommt den E-Bike-Boom unterschiedlich zu spüren. Das Wachstum bei den Citybikes mit 28-Zoll-Rädern (+14,7%) konnte die Rückgänge bei den Citybikes mit 26 Zöllern (-33%) und Junior 20 bis 24 Zoll (-35,7%) nicht wettmachen. Auch die Verkäufe von Spezialvelos (Tandems, Lastenvelos u. a.) gingen deutlich zurück (-20,4%).

8. März 2018