Schweizer E-Mountainbike- Verkäufe haben sich verdoppelt

2018 war bezüglich E-Bike-Verkäufen das bisher erfolgreichste Jahr in der Geschichte der Schweizer Velobranche. Jedes dritte verkaufte Fahrrad ist inzwischen ein E-Bike. Mit 111000 Stück wurde ein neuer Verkaufsrekord erzielt. Der Zuwachs betrug satte 27 Prozent. Überflieger waren wiederum die E-Mountainbikes mit einer Steigerung von 50,6 Prozent, derweil der Absatz herkömmlicher Fahrräder nachgab.

(SFVE) Der Rekordsommer mit langer Schönwetterperiode bis in den Spätherbst liess den Absatz motorisierter Fahrräder 2018 buchstäblich explodieren. Das belegen die Zahlen des Branchenverbandes velosuisse, die bei den einheimischen Fabrikanten, Importeuren, Grossverteilern und Fachmärkten erhoben wurden. Insgesamt wurden 345`313 Fahrräder und E-Bikes verkauft. Gegenüber dem ebenfalls meteorologisch schönen 2017 entspricht das einem Plus von 2,1 Prozent. Der E-Bike-Zuwachs gewann weiter an Dynamik. Bereits von 2015 auf 2016 konnte in Stückzahlen ein Verkaufsplus von 14,1 Prozent erreicht hatte. 2017 betrug der Zuwachs 16,3 Prozent. 2018 konnte der E-Bike-Markt sogar um satte 26,9 Prozent zulegen. Erstmals wurden in der Schweiz innerhalb eines Jahres deutlich mehr als 100`000 E-Bikes abgesetzt. Auf zwei herkömmliche Fahrräder kam 2018 eines mit Elektroantrieb.

E-Mountainbikes mit den grössten Zuwachsraten

Punkto Absatzsteigerung bleiben die E-Mountainbikes Spitzenreiter. Nach zwei Jahren mit Zuwächsen um mehr als einen Drittel, stieg die Verkaufszahl im Vorjahr gleich die Hälfte auf 43`220 Stück. Aber auch die Strassen-E-Bikes wurden mehr nachgefragt. Der Absatz stieg diesmal um 15,4 Prozent auf 68441 Stück. Da E-MTBs bevorzugt als Leichtmotorfahrräder (ohne Immatrikulation, Unterstützung nur bis 25 km/h) gekauft werden, wirkt sich das insgesamt auch auf den Stellenwert der schnellen E-Bikes (mit Mofanummer, bis 45 km/h) aus. Deren Marktanteil sank innerhalb eines Jahres von 19 auf 14 Prozent. Der Verkauf von Cargobikes hat sich dagegen bei geringen Stückzahlen mehr als vervierfacht auf 1649 Stück.

Die guten E-Bike-Absatzzahlen wirkten sich jedoch auf die Verkäufe der reinen Muskelfahrräder aus. Sowohl im Sport-Segment (ohne Licht, Schutzbleche und Gepäckträger) als auch bei den Alltagsvelos wurden mit minus 3,4 Prozent bzw. minus 12,6 Prozent deutliche Rückgänge registriert. Aber nicht durchs Band: Rennräder (+15,7 Prozent) und Mountainbikes mit 29-Zoll-Rädern (+3 Prozent) erfreuten sich grösseren Zuspruchs wie 2017. In der Volumenkategorie Mountainbikes mit 27,5-Zoll-Räder dagegen sanken die Verkäufe auf hohem Stückzahl-Niveau um 15,5 Prozent bzw. 8`230 Stück. Bei den E-MTBs (bis 25 km/h) dagegen legte diese Kategorie am meisten zu um 11`157 auf 32`669 Stück, was einem Plus von 51,9 Prozent entspricht. Markante Rückgänge wurden auch bei den Citybikes verzeichnet (-12`485), die die E-Bike-Verkäufe mit einem Plus von 9`158 Einheiten (inkl. Cargo) jedoch Stückzahlmässig nahezu kompensiert haben. Der Handel dürfte sich ob dieser Verschiebungen freuen. Ein E-Bike kostet mit durchschnittlich 3500 Franken fast drei Mal mehr wie ein herkömmliches Fahrrad. Damit steigt auch die Wertschöpfung.

8. März 2019